Gefangen
Brennen
Der Schrei kam aus dem Keller des Kulturvereins.
Innerer Schmerz
Sie konnte mit ihren vielfältigen Fähigkeiten
Kopfweh
Kopfweh
Der unerhörte Schrei erstickte...
Schmerz
Eros
Ohnmacht
Sie leistete Widerstand.
Gehirnwäsche
Sie wurde einer umfassenden Gehirnwäsche unterzogen.
Herzschmerz
Objekt
Objekt 0815
Als Objekt NR 0815 wollte sie nicht enden.
Flucht
Sie fand einen Ausweg
Flucht
Seitdem lebt sie im Keller des Kulturvereins
Gemeinsam ist beiden, hier Freizügigkeit, dort Zwang, daß das äußere Erscheinungsbild der Frauen
geprägt ist vom Wunsch, dem Willen und der Macht der Männer, sie so zu sehen und darzustellen.
Hier wie dort leiden Frauen an Schmerzen: Dort, weil sie oftmals keine medizinische Hilfe erhalten,
unerwünschte Schwangerschaften ertragen müssen, Mißhandlungen seitens der Ehemänner und der Gesellschaft
ausgesetzt sind, wenn sie um das Recht kämpfen, sich so zu kleiden und zu bewegen wie sie selbst es möchten.
Hier, gerade weil sie medizinische "Unterstützung" erhalten: Chirurgische Schönheitsoperationen,
allerlei Kuren und Kasteiungen, unerwünschte Abtreibungen, sowie die Verwendung von allergieerzeugenden
Kosmetik -, Schmuck- und Textilprodukten, abstrusen Schuhen,.. usw, die sie hinnehmen, hauptsächlich,
um der Männerwelt zu gefallen.
Das Schmerzempfinden, von der privaten Migräne bis zum allgemeinen Weltschmerz,
ist sicherlich ein Merkmal der höherentwickelten Lebewesen. Der Schmerz umgibt uns alltäglich,
doch nehmen wir meist nur unsere eigenen Schmerzen ernst.
Wir verschließen die Augen vor der Qual, dem Entsetzen, dem Ekel, der Leiden Anderer,
verspüren wir jedoch geringstes Leid an uns selbst, verlangen wir verzweifelt Abhilfe.
Den Schmerz darzustellen in seiner "nackten" Form war das Ziel von Ursulas Performance in den Räumen des VEKKS.
Der Kampf zwischen der Selbstzerstörung und der weiblich - ästhetischen Selbstdarstellung,
das Schminken von Rändern unter den Augen, Blutspuren im Gesicht und Schweiß am Körper
anstatt die Verwendung von Lidschatten, Lippenstift und glattrasierten Achselhöhlen
ermöglichten mir als Photographin eine Gradwanderung zwischen abstoßenden und erotischen
Frauenbildern zu dokumentieren, den schmalen Grad der erotischen Ausstrahlung des
nackten Körpers und seiner Verletzlichkeit zu zeigen, ohne pornographische Absichten zu verfolgen.
Sourie, November 1999
Sie lag im Art Käfig.
Wachs tropfte auf ihren Körper.
den Schmerzzustand visualisieren.
Der innere Schmerz blieb.
Der rasende Schmerz umhülte sie sichtbar.
Schließlich wurde sie ohnmächtig.
Während anderswo Frauen gesteinigt, gefoltert und sogar zu Tode geprügelt werden,
die unverschleiert, geringfügig unbedeckt oder gar ohne Ehemann in der Öffentlichkeit
sich zeigen, grinsen einem hierzulande allerorten nackte Frauen aus den Zeitungskiosken entgegen.
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